Lände und Aumühle

Fürstenfeldbruck

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb 2020 in Zusammenarbeit mit Planstatt Senner (Landschaftsplanung Überlingen)
Standort Fürstenfeldbruck, Bayern
Nutzung: Quartiersentwicklung
Bauherr: Stadt Fürstenfeldbruck 

Vor den Toren der Altstadt von Fürstenfeldbruck, bietet sich nahe am lebendigen historischen Ortskern gelegen die einmalige Chance, einer außergewöhnlichen Quartiersentwicklung für Kreativwirtschaft, Kunst und Kultur, Arbeiten und Wohnen, welche den heutigen und zukünftigen Anforderungen einer vielfältigen, durchmischten und nachhaltigen Quartiersstruktur gerecht wird. Gleichzeitig stellt dieses neue Kreativquartier „Aumühle“ und „Lände“ ein großes landschaftliches Potential dar. Die Auenlandschaft der Amper, in der zwei Ströme die Lände umfließen, der Werkskanal, der alte Baumbestand und die direkte Nähe zum Stadtpark sind hervorragende Voraussetzungen für ein lebenswertes und lebendiges Quartier im Grünen.

 

Durch die topografischen Gegebenheiten entstehen auf der Aumühle und der Lände einzelne „Quartiersinseln“, welche über die Amper hinweg untereinander und in die Stadt vernetzt werden. Diese Vernetzung von dicht bebauten Quartiersinseln, umgeben von einer grünen Auenlandschaft ist der essentielle Ansatz der städtebaulichen Struktur auf der Lände und der Aumühle.

 

Ein wichtiges Verbindungselement zwischen den Quartiersinseln auf der Lände und zum historischen Zentrum der Aumühle bilden die Ateliers für die Kreativwirtschaft, Kunst- und Kulturschaffenden und Handwerker. Das dicht bebaute neue Kreativviertel auf der Lände mit Werkstätten im Erdgeschoss und einer grünen Loft-Wohn-Terrassenlandschaft in den Obergeschossen sowie die denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Schlachthofes werden durch eine bauliche Grid-Struktur von flexiblen Atelierboxen mit den historischen Gebäuden der Aumühle, des Gründerzentrums und der Stadtbibliothek, verbunden.

 

Diese bauliche Hauptachse wird von einem breiten Boulevard begleitet, den sich die Kunst- und Kulturschaffenden, Handwerker und die Öffentlichkeit aneignen können. Cafés und Restaurants unterstützen die Lebendigkeit entlang der Ateliergebäude. Nach Osten öffnet sich dieser Boulevard in den Uferplatz, der mit Sitzstufen zum Wasser dazu einlädt, sich an der Amper zu entspannen und sowohl die Seele als auch die Füße im kühlen Strom baumeln zu lassen.

 

Durch den sukzessiven Rückbau des Bauhofes bietet sich die einmalige Chance, einer neuen dichten Bebauung für Kreativwirtschaft und Werkstätten im Erdgeschoss und Arbeits-Loft-Wohnungen in den Obergeschossen. Die hybride Gebäudestruktur ermöglicht eine hohe bauliche Dichte und somit angrenzende großflächige Grünräume.

 

Schon seit jeher wird an der Aumühle gewohnt. Unmittelbar im Süden der historischen Gebäude grenzt eine kleinteiligere Wohnbebauung an. Ein Mobilitätshub bildet die Schnittstelle zwischen dem öffentlichen historischen Platz und den privateren Freiräumen der Wohnhäuser. Auf dem gemeinschaftlichen Hof der dicht aneinander gesetzten Wohnbauten lassen sich hervorragende Gespräche mit Nachbarn und Bekannten führen. Die privaten grünen Gärten und Terrassen gehen in den Grünraum des Stadtparks über.

 

Entlang der Uferzonen der Lände verlaufen grüne Wege, die von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Somit wird der naturnahe Charakter des Freiraumes erlebbar gemacht. Über die Atelierbrücke gelangt man von der Lände auf die grüne Kneipp-Insel, wo ein kleiner Platz die Möglichkeit für outdoor Freizeitaktivitäten und Spiele bietet. Von hier aus führt auch ein öffentlicher grüner Rad- und Fußweg entlang des Ufers zum Leonhardsplatz und somit ins Stadtzentrum.

 

Die grünen Wohn-, Arbeits- und Kreativquartiere sind weitestgehend autofrei. Mobilitätshubs werden nahe der Tiefgaragenabfahrten situiert und dienen als Ankerpunkte zu alternativen Mobilitätskonzepten. Hier soll der Wechsel von Individualverkehr und ÖPNV auf Co2-freie Verkehrskonzepte – i-Mobilität und Rad-/Fußwege stattfinden. Fußgänger und Radfahrer erhalten in dieser besonderen Natur- und Kulturlandschaft den Vorrang.

 

 

 

Projektteam:


Sigrid Hintersteininger Architects mit Planstatt Senner (Landschaftsplanung)
Sigrid Hintersteininger, Jenny Weiss, Pepe Fritz, Thilo Nerger